Freistellungsauftrag

Was ist ein Freistellungsauftrag?

Ein Freistellungsauftrag ermöglicht es Nutzern, ihre Kapitalerträge bis zu einer bestimmten Grenze von der Steuer zu befreien. Dies ist besonders wichtig, weil ohne einen solchen Auftrag das Finanzamt automatisch Abgeltungssteuer auf alle Kapitalerträge erhebt. Hier sind die Gründe, warum man einen Freistellungsauftrag bei einer Bank einrichten sollte.

Techopedia erklärt Freistellungsaufträge

Ein Freistellungsauftrag ist ein unverzichtbares Instrument für jeden, der Kapitalerträge erwirtschaftet, und spielt eine zentrale Rolle dabei, die finanzielle Last zu minimieren.

Die Bedeutung eines solchen Auftrags liegt darin, dass er es erlaubt, den maximalen Nutzen aus dem Sparerpauschbetrag zu ziehen. Dieser Freibetrag ist ein vom deutschen Staat gewährter Betrag, bis zu dem Kapitalerträge steuerfrei bleiben.

Für das Jahr 2023 liegt dieser Betrag bei 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für verheiratete Paare oder eingetragene Lebenspartnerschaften, die zusammen veranlagt werden.

Ohne einen Freistellungsauftrag würden Banken die Abgeltungssteuer automatisch auf alle Kapitalerträge – dazu zählen Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne – berechnen und direkt an das Finanzamt abführen.

Dies geschieht unabhängig davon, ob die tatsächlichen Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag übersteigen oder nicht. Daher ist der Freistellungsauftrag besonders wichtig, um nicht unnötig Steuern auf Erträge zu zahlen, die eigentlich steuerfrei sein könnten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Freistellungsauftrags ist die Flexibilität und Kontrolle über finanzielle Angelegenheiten. Mit einem solchen Auftrag kannst man aktiv gestalten, wie Kapitalerträge versteuert werden. So ist sicher, dass nur der Betrag, der den Freibetrag übersteigt, auch tatsächlich versteuert wird. Dies hilft dabei, die Steuerlast effektiv zu planen und zu minimieren.

Wozu braucht man einen Freistellungsauftrag?

Zudem bietet der Freistellungsauftrag eine erhebliche administrative Erleichterung. Ohne ihn müsste man eventuell zu viel gezahlte Steuern mühsam über die Einkommensteuererklärung zurückfordern. Dieser Prozess kann nicht nur zeitaufwendig, sondern auch kompliziert sein, besonders wenn man sich nicht regelmäßig mit Steuerangelegenheiten beschäftigt.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Einrichtung eines Freistellungsauftrags besonders in Jahren mit niedrigen Zinsen oder geringeren Dividendenausschüttungen von Vorteil sein kann. In solchen Zeiten könnten Erträge leicht unter dem Freibetrag liegen, und ohne einen Freistellungsauftrag würde man dennoch Steuern auf diese eigentlich steuerfreien Erträge zahlen.

Schließlich ermöglicht es der Freistellungsauftrag, strategisch über Investitionen nachzudenken und diese zu planen. Wenn man beispielsweise weiß, dass im Laufe des Jahres zusätzliche Kapitalerträge erwartet werden, kann man den Freistellungsauftrag entsprechend anpassen, um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen. Dies ist besonders relevant für Anleger, die in volatile Märkte wie Aktien oder Kryptowährungen investieren, wo die Erträge stark schwanken können.

Wie man einen Freistellungsauftrag einrichtet

Einen Freistellungsauftrag kann man wirklich sehr einfach einrichten. Hier sind ein paar Stichpunkte dazu:

• Online über die Bank: Die meisten Banken ermöglichen, den Freistellungsauftrag direkt im Online-Banking einzurichten.
• Notwendige Informationen: Man benötigt eine steuerliche Identifikationsnummer und muss die Höhe des Freistellungsauftrages bestimmen, abhängig von den erwarteten Kapitalerträgen.

Wichtige Punkte beim Einrichten des Freistellungsauftrags

• Mehrere Konten und Banken: Man kann Freistellungsaufträge bei verschiedenen Banken haben, aber die Gesamtsumme aller Freistellungen darf den persönlichen Sparerpauschbetrag nicht überschreiten.
• Anpassung bei Änderungen: Überprüfen und passen Sie Ihren Freistellungsauftrag regelmäßig an, besonders wenn sich Ihre finanzielle Situation oder die Steuergesetze ändern.

Tipps zur Optimierung eines Freistellungsauftrags

Es ist wichtig, zu erwartende Erträge aus Kapitalanlagen realistisch einzuschätzen, um einen Freistellungsauftrag entsprechend anzupassen. Eine jährliche Überprüfung des Freistellungsauftrags ist ebenfalls ratsam, um sicherzustellen, dass er noch zur aktuellen Finanzsituation passt. Dies hilft dabei, steuerlich effizient zu bleiben und das Maximum aus Investments herauszuholen.

Zusammengefasst:

• Abschätzung der Erträge: Versuchen Sie, Ihre zu erwartenden Erträge aus Kapitalanlagen realistisch einzuschätzen, um Ihren Freistellungsauftrag entsprechend anzupassen.
• Jährliche Überprüfung: Überprüfen Sie Ihren Freistellungsauftrag jährlich, um sicherzustellen, dass er noch zur Finanzsituation passt.

Fazit

Der Freistellungsauftrag ist ein wichtiges Werkzeug, um Steuern auf Kapitalerträge effektiv zu senken. Durch die Nutzung des Sparerpauschbetrags kann man sicherstellen, dass man nur auf den Teil der Kapitalerträge Steuern zahlt, der diesen Betrag übersteigt.

Dabei muss daran gedacht werden, den Freistellungsauftrag rechtzeitig zu erteilen und bei Bedarf anzupassen. So vermeidet man unnötige Steuerzahlungen und optimiert finanzielle Ressourcen.

Einrichtung und Verwaltung sind dank moderner Online-Banking-Systeme einfacher denn je, sodass diese Aufgabe schnell und unkompliziert erledigt werden hann. So kann man sein Geld bestmöglich schützen und vermehren.